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      Pressemitteilung

      Keine Unterhaltsgarantie: Regierung lässt Alleinerzieherinnen erneut im Stich
      Die prekäre Situation von armutsgefährdeten Alleinerzieherinnen und ihren Kindern wird einmal mehr ignoriert

      Wien, 26.1.2021. Der Verein AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser, der Österreichische Frauenring (ÖFR) und der Verein Feministische Alleinerzieherinnen (FEM.A) sind empört über die Ignoranz der Regierung gegenüber der prekären Situation von armutsgefährdeten Alleinerzieherinnen in Österreich. Laut einer parlamentarischen Anfrage ist die Einführung einer Unterhaltsgarantie – eine langjährige Forderung für die Gerechtigkeit gegenüber Alleinerzieherinnen – durch die türkis-grüne Regierung nicht vorgesehen. Im Wahlkampf vor der Nationalratswahl 2017 signalisierten noch alle SpitzenkandidatInnen ihre Zustimmung für eine Unterhaltsgarantie – alle hielten das „Ja-Taferl“ in die Höhe, auch die ÖVP und die Grünen. Jetzt, wo sie an der Macht sind, ist die Unterhaltsgarantie für die türkis-grüne Regierung offensichtlich vom Tisch!

      Situation von Alleinerzieherinnen weiter verschärft
      Die Lage der Alleinerzieherinnen – mehr als 90% davon sind Frauen – hat sich auch durch die Beschränkungen während des Lockdowns weiter dramatisch verschlechtert. Zusätzlich zum Homeoffice sind sie meistens auch allein für Care-Arbeit und Homeschooling verantwortlich. Oft wird ihre Lage durch Existenzsorgen aufgrund von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit erschwert. Alleinerziehende sind durch ihre sozio-ökonomischen Situation mehr als doppelt so oft von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen – besonders leiden darunter auch ihre Kinder. Ihre Teilhabe am sozialen Leben ist im Vergleich zu ihren FreundInnen und SchulkollegInnen oft signifikant eingeschränkt.

      Kinderkostenanalyse und Unterhaltsgarantie dringend notwendig
      Das türkis-grüne Regierungsprogramm sieht zwar eine umfassende Reform des Scheidungs- und Unterhaltsrechts vor, auf die dabei so wichtige Unterhaltsgarantie wird aber offensichtlich kein Wert gelegt. Nach wie vor gibt es nur einen Unterhaltsvorschuss vom Staat, wenn der von der Mutter getrennt lebende Kindsvater nicht zahlt. Da dieser Betrag jedoch am Gehalt des unterhaltspflichtigen Elternteils orientiert ist, ist er für jedes Kind unterschiedlich. Wir fordern daher eine längst überfällige Kinderkostenanalyse – die bisher letzte wurde 1964 (!) erstellt –, nach der errechnet wird, wie viel ein Kind im Jahr 2021 tatsächlich kostet. Nach dieser Analyse soll dann ein angemessener Unterhaltsgarantiebetrag festgelegt werden, der allen betroffenen Kindern bei Zahlungsunwilligkeit des unterhaltspflichtigen Elternteils, unabhängig von dessen Einkommen, grundsätzlich zusteht.

      Kinder von Alleinerziehenden sind nicht Kinder zweiter Klasse! Wir fordern Fairness durch eine Unterhaltsgarantie, damit diese heute schon benachteiligten Kinder nicht die sozial Abgehängten von morgen sind!

       

      Rückfragen und Kontakt:

      Mag.a Maria Rösslhumer, AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Tel. 0664 793 07 89, www.aoef.at

      Andrea Czak, MA, Verein Feministische Alleinerzieherinnen (FEM.A), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., verein-fema.at 

      Klaudia Frieben, Österreichischer Frauenring (ÖFR), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., www.frauenring.at

       

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      Pressemitteilung

      Wieder Mordserie und schwere Gewalt an Frauen zu Jahresbeginn – doch wirksame Präventionsmaßnahmen fehlen nach wie vor

      Wien, 20.1.2021. Das neue Jahr 2021 fängt leider an wie das alte aufgehört hatte: Zwei Männer haben vergangenes Wochenende ihre Ehefrauen ermordet. In Aschach an der Steyr (OÖ) hat ein 73-jähriger Mann seine 71-jährige Frau getötet, als Motiv gab er Hass auf die Ehefrau sowie jahrelangen Streit an. Und in Anger bei Weiz (Steiermark) hat ein 64-jähriger Mann seine 61-jährige Frau und danach sich selbst erschossen. Am Tag davor gab es in Wien-Floridsdorf einen Mordversuch eines 35-jährigen Mannes an seiner 29-jährigen Lebensgefährtin – die Frau überlebte schwer verletzt und muss auf der Intensivstation behandelt werden.

      Der Verein AÖF trauert um jede Frau und ist erschüttert, dass auch 2021 die Serie an Frauenmorden in Österreich nach dem Höchststand von 41 Morden im Jahr 2018, 34 im Jahr 2019 und laut Medienberichten 24 Morden an Frauen im Vorjahr nahtlos weitergeht.

      Im internationalen Vergleich stand Österreich lange Zeit gut da: Unsere Gesetze im Gewalt- und Opferschutzbereich haben Vorbildcharakter in ganz Europa. Jedoch genügt es nicht, die besten Gesetze zu haben, sondern die Maßnahmen müssen auch angewendet werden – gefährliche Täter gehören in U-Haft, die Gefährlichkeit muss besser eingeschätzt werden und Gewalttäter müssen frühzeitig zur Verantwortung gezogen werden. Der Fokus der Politik auf „ausländische“ Täter. Maßnahmen zur Integration und kleine Aufstockungen des Budgets genügt nicht – Täter kommen, wie wir wissen und wie die beiden Morde vergangenes Wochenende zeigen, aus allen Schichten und Bevölkerungsgruppen und Gewalt wird nicht importiert. Es braucht ein Gesamtpaket an Maßnahmen. Durch anhaltendes Nicht-Handeln, wo es wirklich „brennt“, wird die Situation für betroffene Frauen und Kinder in keiner Weise verbessert.

      Anstatt Populismus muss effektiver Schutz und Sicherheit für gewaltbetroffene Frauen und Kinder im Vordergrund stehen! Dieser lässt sich nur durch wirksame opferschutzorientierte Maßnahmen, effektive Prävention und eine signifikante Erhöhung der Mittel des Frauenministeriums auf 210 Millionen Euro auch umsetzen! Doch stattdessen gibt die türkis-grüne Bundesregierung laut Berichten in den Medien ebendiese Summe für PR und Werbung aus – angesichts der hohen Folgekosten von Gewalt wäre ein Budget wie dieses in Gewaltschutz und Prävention wesentlich dringender vonnöten!

      Jede 5. Frau ab ihrem 15. Lebensjahr wird Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt – wie lange dauert es noch, bis echte wirksame Gewaltprävention tatsächlich umgesetzt wird?

       

      Kontakt:
      AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
      Mag.a Maria Rösslhumer
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      Tel.: 0664 793 07 89
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      Pressemitteilung

      Feiertage und 3. Lockdown: Es gibt Hilfe bei häuslicher Gewalt

      Onlineberatung HelpChat www.haltdergewalt.at bietet zusätzlich zur telefonischen Beratung bei der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 täglich Hilfe

      Wien, 29.12.2020. Wir wünschen allen Familien erholsame Feiertage und ein friedliches Zusammenleben. Es gibt aber Hilfe und Unterstützung, falls es zu Streit, Spannungen oder Gewalt in der Familie kommen sollte. Häusliche Gewalt hat bereits zu Beginn der Covid-19-Krise zugenommen und kann sich zu den Feiertagen und während des 3. Lockdowns nochmals steigern. Jede von Gewalt bedrohte und betroffene Frau und deren Kinder bekommen telefonische als auch digitale Soforthilfe durch kostenlose und anonyme Unterstützung. Aber auch Angehörige und Personen aus dem Umfeld einer Betroffenen können sich an die Frauenhelpline oder an die Onlineberatung wenden.

      Die telefonische Beratung bei der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 bietet täglich rund um die Uhr kostenlos und anonym mehrsprachige Beratung in Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Englisch, Rumänisch, Spanisch und Türkisch zu bestimmten Zeiten – siehe www.frauenhelpline.at.

      Auch die Onlineberatung HelpChat bietet täglich von 16:00 bis 22:00 Uhr für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen niederschwellig kostenlose Hilfe und Unterstützung und mehrsprachige Beratung an. Die HelpChat-Mitarbeiterinnen beraten aktuell in den Sprachen Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Deutsch, Englisch, Farsi/Dari, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Somalisch und Türkisch. Hilfesuchende Frauen und Mädchen können sich mit einem selbstgewählten Benutzerinnennamen anmelden und ein Passwort anlegen.

      Der HelpChat www.haltdergewalt.at bietet anonyme und vertrauliche Hilfestellung für Frauen und Mädchen, die in ihrem Lebensumfeld von Gewalt in jeder Form – psychisch, physisch, sexuell – betroffen sind.

      Die Beraterinnen des HelpChat www.haltdergewalt.at und der Frauenhelpline sind
      auch im 2. Lockdown wieder für Sie da. Loggen Sie sich ein oder rufen Sie an!

      Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555
      österreichweit, rund um die Uhr, kostenlos und mehrsprachig
      www.frauenhelpline.at

      HelpChat „Halt der Gewalt“
      Onlineberatung, kostenlos, täglich von 16:00 bis 22:00 Uhr
      www.haltdergewalt.at

       

      Kontakt:
      Mag.a Maria Rösslhumer
      AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
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      Tel.: 0664 793 07 89
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      Danke für die Unterstützung:

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      Pressemitteilung

      Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Frauenlandesrätin Andrea Klambauer stellt eine Zunahme von Gewalt an Frauen in Frage

      Verein AÖF kritisiert fehlenden Respekt und politische Unverantwortlichkeit

      Wien/Salzburg, 25.11.2020. Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) ist empört über die Aussage der Salzburger Frauenlandesrätin Andrea Klambauer von den NEOS, die in einem Artikel in den Salzburger Nachrichten eine Zunahme der häuslichen Gewalt in Frage stellt, weil die Auslastung der drei Frauenhäuser in Salzburg nur bei 50-63% liegt.

      Auch wenn nicht alle Frauenhäuser voll ausgelastet sind, heißt es nicht, dass Gewalt an Frauen nicht zugenommen hat. Es ist süffisant und zynisch aus der aktuellen vulnerablen Situation Kleingeld zu schlagen. Einer Frauenpolitikerin, die eine derartige Aussage trifft, fehlt es an Feingefühl, Wertschätzung und Respekt für die schwierige Situation von gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern und gegenüber der Arbeit der Frauenhäuser und aller Opferschutzeinrichtungen.

      Wie kann die Salzburger Landesregierung Aussagen wie diese akzeptieren und verantworten?
      Allein die Ausschreibung der Frauenhäuser in Zeiten einer Pandemie war eine große Verantwortungslosigkeit und führt zu einer Zerstörung von langjährigen bestehenden und gut funktionierenden Gewaltschutzeinrichtungen. Die in Österreich erstmalig erfolgte Ausschreibung, die von der Salzburger Landesregierung mitgetragen wird, erfolgte ohne Grund und hat bereits jetzt eine große Verunsicherung von gewaltbetroffenen Frauen und Kindern zur Folge.

      Wie kann es sein, dass die Salzburger Landesregierung dieses opferschutzgefährdende Verhalten einer Politikerin mitträgt und zulässt?
      Eine Flucht in ein Frauenhaus war für viele Frauen bereits vor Corona schwierig und oft sehr gefährlich! Jetzt ist es noch erheblich schwieriger geworden, vor allem weil der Gefährder stets anwesend ist und auch die Kinder meist zu Hause sind. Wie soll eine Frau in dieser Zeit eine Flucht planen und durchführen? Die Polizei zu rufen ist ebenfalls in vielen Fällen nicht möglich, weil die Kontrolle des Partners noch massiver als sonst ist.

      Corona verschärft die Situation gewaltbetroffener Frauen und Kinder

      Gewalt an Frauen und Kindern war bereits vor der Pandemie alarmierend hoch – Corona verstärkt und verschärft diese Situation um ein Vielfaches. Das zeigen die ersten Erfahrungen und Entwicklungen: Bei der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 nehmen die Anrufe von hilfesuchenden Frauen und Angehörigen von Betroffenen stetig zu, seit dem ersten Lockdown verzeichnet die Frauenhelpline 40% mehr Anrufe. Ebenso haben die Betretungsverbote österreichweit bereits um 22% zugenommen. Das darf nicht bagatellisiert werden! Die Telefone beim Kindertelefon Rat auf Draht laufen heiß – es gibt auch dort eine beinahe hundertprozentige Zunahme.

      Auch wenn es dazu noch zu wenige Erhebungen und Studien gibt, so liegt es auf der Hand, dass es immer dann, wenn Familien auf engstem Raum zusammenleben und derzeit leben müssen, wenn alle Familienmitglieder inklusive den Peinigern zu Hause sind, wenn der Druck auf Frauen angesichts von Schulschließungen und eingeschränkten Versorgungsmöglichkeiten, Reduzierung der sozialen Kontakte und zunehmender Arbeitslosigkeit und finanzieller Probleme steigt, es vermehrt zu Gewalt an Frauen und Kindern kommt. Dazu benötigt es keine Ausnahmesituation wie jetzt.

      Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch viel höher ist, weil sich viele Frauen nicht melden oder nicht melden können, weil viele glauben, sie werden es schon irgendwie schaffen oder weil sie sowieso keinen Ausweg mehr sehen oder weil sie keine Möglichkeit haben, dem Gewalttäter zu entfliehen.

       

      Rückfragehinweis:

      Mag.a Maria Rösslhumer
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      Pressemitteilung

      16 Tage gegen Gewalt 2020: „EineR von fünf – Opferschutzorientierte Täterarbeit bei Gewalt an Frauen und Kindern“

      Online-Veranstaltung am 23.11. in der Volksanwaltschaft mit Präsentation einer neuen Studie zur Berichterstattung über Gewaltdelikte an Frauen

      Wien, 20.11.2020. Laut einer Erhebung zu geschlechtsspezifischer Gewalt der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem Jahr 20141 ist jede fünfte Frau – das sind 20 Prozent der Frauen – ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede 3. Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren und jede 7. Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr von Stalking betroffen. Doch noch immer werden die Probleme der weltweiten Geschlechterungerechtigkeit und daraus resultierender Gewalt gegen Frauen und Mädchen vielfach negiert oder verharmlost. Oft wird der betroffenen Frau selbst die Schuld zugeschrieben und damit victim blaming (Täter-Opfer-Umkehr) betrieben. Jedoch liegt die Schuld an der Gewalttat allein beim Täter und dessen patriarchalem Besitz- und Anspruchsdenken.

      Männer, die Gewalt gegen Frauen und Kinder ausüben, und dabei im Besonderen die opferschutzorientierte Täterarbeit waren dieses Jahr als Thema für die – schon traditionelle – Ringvorlesung „Eine von fünf“ geplant. Aufgrund der Corona-Krise und der neuerlichen bundesweiten Maßnahmen kann die Ringvorlesung dieses Wintersemester leider nicht stattfinden und muss kurzfristig verschoben werden – angedacht ist ein neuer Termin im Frühjahr.

      Einladung zur Online-Veranstaltung EineR von fünf in der Volksanwaltschaft

      Zum Auftakt der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ laden der Verein AÖF, das Zentrum für Gerichtsmedizin der MedUni Wien und die Volksanwaltschaft, die seit 2016 Kooperationspartnerin ist, am 23. November 2019 von 18:00 bis 20:00 Uhr zur Veranstaltung „EineR von fünf“, die heuer situationsbedingt ausschließlich online via Livestream stattfindet.

      Auf dem Programm stehen die Präsentation der Studie „Gewalt gegen Frauen – Analyse der Berichterstattung über Gewaltdelikte an Frauen und die Rolle der Medien“ durch Autorin Mag.a Maria Pernegger von MediaAffairs sowie Festvorträge von Mag. Romeo Bissuti vom Gesundheitszentrum MEN zum Thema „Toxische Männlichkeit und Ansätze zur gendersensiblen Gewaltprävention“ und von Gerhard Wagner, Msc, Obmann des Vereins HeForShe Vienna, mit dem Titel „In den Händen der Männer* – warum wir sowohl Teil des Problems als auch Teil der Lösung sind“. Außerdem wird der neue Spot „Sei nicht so wie ich – Hol dir Hilfe!“ des Vereins AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser und der Männerberatungsstellen gezeigt.

      Der Livestream wird auf volksanwaltschaft.gv.at verfügbar sein.

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      1 Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA), 2014. Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung.: https://fra.europa.eu/de/publication/2014/gewalt-gegen-frauen-eine-eu-weite-erhebung-ergebnisse-auf-einen-blick

       

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      Internationaler Tag der Kinderrechte: Schulen und Kindergärten sind wichtige Orte der Prävention von häuslicher Gewalt

      Die Auswirkungen der Corona-Krise auf Frauen und Kinder sind massiv. Das Kindeswohl ist den Frauenhäusern ein zentrales Anliegen.

      Wien, 20.11.2020. Frauenrechte und Kinderrechte sind eng miteinander gekoppelt und verknüpft. Zur Einhaltung der Frauenrechte und Kinderrechte gehört der Schutz vor Gewalt bzw. vor häuslicher Gewalt. Frauenhäuser haben sehr früh erkannt, dass nicht nur Frauen betroffen sind, sondern auch deren Kinder, wenn sie zu Hause Gewalt erfahren müssen. Daher sind Frauenhäuser auch Kinderschutzeinrichtungen. Die österreichischen Frauenhäuser kämpfen seit mehr als 40 Jahren für die Einhaltung und laufende Verbesserung der Frauenrechte und Kinderrechte. Sie bieten nicht nur Schutz, sondern für jede Frau und für jedes Kind individuelle und bestmögliche Unterstützung, Begleitung und Beratung.

      Das Ausmaß der Gewalt an Frauen und Kindern in Österreich ist alarmierend hoch. In 70% der Fälle, wo die Mutter misshandelt wird, werden auch die Kinder misshandelt. Wir wissen aus jahrelanger Erfahrung, dass das eigene Zuhause für Frauen und Kinder oft der gefährlichste Ort ist. Häusliche Gewalt an Frauen und Kindern passiert täglich und vor allem dann, wenn alle Familienmitglieder auf engstem Raum zusammenleben müssen. Die Corona-Maßnahmen verschärfen diese Situation um ein Vielfaches. Die Betretungsverbote haben um 22% zugenommen und auch die Anfragen von betroffenen Frauen und Kindern nehmen zu. Bei der Frauenhelpline hat sich die Zahl der Anrufe um 40% erhöht und auch Rat auf Draht hat einen hohen Anstieg.

      Der erste Lockdown hat gezeigt, dass die Auswirkungen dieser Krise massiv auf Kosten von Frauen und Kindern gehen. Wenn Schulen und Kindergärten geschlossen sind und Kinder Opfer von häuslicher Gewalt werden, fehlen ihnen wichtige Vertrauenspersonen und sie wissen nicht, wohin sie sich wenden können. LehrerInnen, KindergärtnerInnen, SchulärztInnen, SchulpsychologInnen und SchulsozialarbeiterInnen, aber auch SchulfreundInnen, sind hier oft die ersten AnsprechpartnerInnen. Sensible und geschulte PädagogInnen sind meist diejenigen, die Gewalt erkennen und betroffenen Kindern weiterhelfen. Sie können Gefährdungsmeldungen an das Amt für Kinder- und Jugendhilfe weitergeben und Kontakt mit der Mutter aufnehmen. Auf diese Weise können Kinder vor schwerer Gewalt geschützt werden.

      Schulen und Kindergärten sind daher nicht nur ein Ort der Bildung und des Lernens, sondern auch ein Ort der Prävention von häuslicher Gewalt und der Einhaltung der Kinderrechte.

      Wir als Verein AÖF appellieren daher, dass Kindergärten und Schulen für Frauen und Kinder, die dringend Unterstützung brauchen, da sind – im Sinne des Kinderschutzes und des Opferschutzes.

      Jedes Kind und jede/r Jugendliche hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben.

       

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      2. Lockdown: Es gibt Hilfe bei häuslicher Gewalt
      Onlineberatung HelpChat www.haltdergewalt.at bietet zusätzlich zur telefonischen Beratung bei der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 täglich Hilfe.

      Wien, 3.11.2020. Der 2. Lockdown beginnt und es ist nicht abschätzbar, wie lange die notwendigen Maßnahmen dauern werden. Fakt ist, dass diese Situation ähnlich wie im Frühjahr viele Familien, insbesondere Frauen und Kinder, vor zahlreiche Herausforderungen und Belastungen stellt. Enger Wohnraum, Homeschooling, Home Office, Arbeitslosigkeit, kaum soziale Kontakte sowie existenzielle und finanzielle Ängste führen zu Überforderungen, Stress und Eskalationen. Häusliche Gewalt hat bereits zu Beginn der Covid 19-Krise zugenommen und kann sich in den nächsten Monaten nochmals steigern.
      Daher ist es wichtig, dass jede von Gewalt bedrohte und betroffene Frau und deren Kinder sowohl telefonische als auch digitale Soforthilfe durch kostenlose und anonyme Unterstützung bekommt.

      Die telefonische Beratung bei Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 bietet täglich rund um die Uhr kostenlos und anonym mehrsprachige Beratung in Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Englisch, Rumänisch, Spanisch und Türkisch zu bestimmten Zeiten – siehe www.frauenhelpline.at.

      Auch die Onlineberatung HelpChat bietet täglich von 16:00 bis 22:00 Uhr für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen niederschwellig kostenlose Hilfe und Unterstützung und mehrsprachige Beratung an. Die HelpChat-Mitarbeiterinnen beraten aktuell in den Sprachen Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Deutsch, Englisch, Farsi/Dari, Italienisch, Polnisch, Russisch, Rumänisch, Russisch, Somalisch und Türkisch. Hilfesuchende Frauen und Mädchen können sich mit einem selbstgewählten Benutzerinnennamen anmelden und ein Passwort anlegen.

      Der HelpChat www.haltdergewalt.at bietet anonyme und vertrauliche Hilfestellung für Frauen und Mädchen, die in ihrem Lebensumfeld von Gewalt in jeder Form – psychisch, physisch, sexuell – betroffen sind.

      Die Aufrechterhaltung der erweiterten Zeiten für den HelpChat wird durch die finanzielle Unterstützung des Frauen- und Integrationsministeriums sowie durch den Mobilfunkanbieter Drei im Rahmen von Drei Hilft ermöglicht.

       

      Die Beraterinnen des HelpChat www.haltdergewalt.at und der Frauenhelpline sind
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      österreichweit, rund um die Uhr, kostenlos und mehrsprachig
      www.frauenhelpline.at

      HelpChat „Halt der Gewalt“
      Onlineberatung, kostenlos, täglich von 16:00 bis 22:00 Uhr
      www.haltdergewalt.at

       

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      Femizide und Mordversuche 2024

      Details siehe hier.

      Stand: 18.4.2024

      • 8

        Femizide

      • 20

        Mord- versuche / Schwere Gewalt

        Projekt-Partnerschaften

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