Presseinformation
26 Femizide und 41 Mordversuche an Frauen!
Unsere Maßnahmen sind zahnlos, weil Gewalttäter nicht gestoppt werden
Wien, 24.11.2023. Die Bilanz anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ ist auch heuer wieder verheerend!
Das bedeutet, die Maßnahmen greifen nicht! Sie schützen die Gewalttäter, nicht aber die vielen betroffenen Frauen und Kinder. Unser Gewaltschutzsystem ist aufgeblasen und wirkungslos, denn es kann und will Frauen und Kinder nicht vor Männergewalt schützen.
Österreich war lange Zeit Vorbild in Sachen Gewalt- und Opferschutz, aber jetzt heißen wir „Land der Femizide“. Das ist eine Schande für unser Land! Die Regierung präsentiert ständig neue Maßnahmen, aber solange das Problem nicht tiefgreifend an den Wurzeln gepackt wird, werden Frauen sterben und Kinder schwer traumatisiert zurückbleiben.
Solange es keine Gesamtstrategie gibt – zwischen Regierung, Bund, Ländern und Gemeinden – die an einem Strang ziehen, werden Gewalttäter weiterhin nicht zur Verantwortung gezogen.
Solange die Behörden – Justiz, Polizei, Ämter für Kinder- und Jugendhilfe, etc. – Täter in ihrer Auffälligkeit und Gefährlichkeit nicht sofort erkennen und stoppen, werden Frauen zermürbt, allein gelassen und in Angst und Panik versetzt.
Solange sich die zuständigen Institutionen und Einrichtungen ständig abgrenzen und die Frauen im Kreis herumschicken, werden Täter geschützt.
Solange die Gefährlichkeit der Täter nicht oder falsch eingeschätzt wird, ist das ein Freibrief für die Täter und das Todesurteil für viele Frauen.
Solange laufend nur die Betroffenen beschuldigt werden, anstatt die Gewalttäter, wirken unsere Maßnahmen nicht.
Solange sich die tiefsitzenden frauenverachtenden Einstellungen und Werte nicht ändern und toxisches Verhalten toleriert und akzeptiert wird, werden Täter geschützt.
Solange es keine Sanktionen und Konsequenzen für Gewaltausübende gibt, haben Frauen kein Vertrauen in das Opferschutzsystem.
Solange Schusswaffen in Haushalten erlaubt sind, sind Frauen und Kinder schwer gefährdet.
Solange es keine breitaufgestellten Bewusstseinskampagnen gibt, wird sich in den Köpfen der Männer und Menschen in unserer Gesellschaft nichts ändern.
Solange es „StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“ nicht in allen Gemeinden gibt, werden wir keinen fundamentalen und radikalen Wandel in unserer patriarchalen Gesellschaft erleben.
Solange kaum Geld in Gleichstellung und Gewaltprävention investiert wird, werden wir noch viele Femizide beklagen müssen.
Wir fordern daher die gesamte Regierung auf, Gewalttäter zu sanktionieren und zur Rechenschaft zu ziehen.
Wir fordern die gesamte Regierung auf, viel Geld zu investieren, damit Frauen und Kinder zu Hause und überall sicher leben können.
Wir fordern mindestens 250 Millionen Euro jährlich, davon mindesten 83 Millionen für die Etablierung von „StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“ und zusätzlich mehr als 3000 Vollzeitkräfte in der Gewaltprävention.
Kontakt:
Mag.a Maria Rösslhumer
Geschäftsführerin des AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
und Gesamtkoordinatorin von StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt
Tel.: 0664 793 07 89
www.aoef.at