PA 25.11.2015 Präsentation der Ergebnisse der Kampagne „GewaltFREI LEBEN“

      Aufbau einer breiten gesellschaftlichen Allianz zur Verhinderung von Gewalt an Frauen und Kindern konnte erzielt werden

      Wien, 25.11.2015 Heute hat BundesministerinFoto der Rednerinnen von links: Laura Schoch, Andrea Berzlanovich, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Maria Rösslhumer, Elisabeth Gruber Gabriele Heinisch-Hosek gemeinsam mit den ProjektpartnerInnen Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie und Bundesjugendvertretung (BJV) die Ergebnisse der Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ präsentiert.

      In den letzten zwei Jahren konnte eine breite Allianz zur Verhinderung von Gewalt an Frauen und Kindern quer durch viele Gesellschaftsbereiche aufgebaut werden. Mehr als 170 engagierte PartnerInnen, von Privatunternehmen über soziale Einrichtungen                                        Foto: BKA - Bundespressedienst / Regina Aigner
      bis hin zu Einzelpersonen, haben die                                     von links: Schoch, Berzlanovich, BMin Heinisch-Hosek, Rösslhumer, Gruber
      Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ unterstützt.
      Auch mit spezifischen Zielgruppen, die im Vorfeld für eine nachhaltige Gewaltprävention als besonders wichtig ausgemacht wurden, konnten Kooperationen auf- und ausgebaut werden: mit dem Gesundheitsbereich, mit Einrichtungen, deren Zusammenarbeit einen bestmöglichen Schutz von Betroffenen vor schwerer Gewalt ermöglicht (wie Polizei, Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser), mit engagierten Personen, die Gewaltpräventionsworkshops für Kinder und Jugendliche abhalten, mit (Selbst-) Organisationen von und für Migrantinnen sowie mit Medien.

      Um die Erfahrungen über den Kampagnenzeitraum hinaus nutzbar zu machen, wurden für einige Bereiche Publikationen erarbeitet: ein Leitfaden für das Management in Krankenhäusern, ein Leitfaden zur Implementierung von multi-institutionellen Fallkonferenzen, eine Toolbox für die Gewaltpräventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, beispielsweise für Schulen und Jugendgruppen, sowie eine Publikation über verantwortungsvolle Berichterstattung.

      Darüber hinaus konnte mit der Unterstützung der PartnerInnen von „GewaltFREI LEBEN“ die Telefonnummer der Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 bekannter gemacht werden. Die Nummer der Frauenhelpline war unter anderem auf 4.000 Großflächenplakaten in Wien, Kärnten, Oberösterreich und Tirol zu sehen. Auch öffentlich-rechtliche und private Sender unterstützten die Kampagne: Sie haben mehrfach den TV- und Radiospot der Kampagne unentgeltlich geschalten.

      „Wir haben bereits wichtige Fortschritte im Schutz von Frauen vor Gewalt erreicht – zuletzt im Strafrecht: Im kommenden Jahr tritt eine Strafrechtsnovelle in Kraft. Mit der Erweiterung des Tatbestands sexueller Belästigung ist ein wichtiger Meilenstein gelungen, der mir als Frauenministerin schon lange ein Anliegen war. Die Verankerung im Strafrecht ist ein großer Erfolg für den Schutz von Frauen vor sexueller Belästigung. Mit dem Motto „Ein Nein muss genügen!“ soll die öffentliche Wahrnehmung hinsichtlich sexueller Belästigung geschärft werden. Doch trotz umfassender gesetzlicher Maßnahmen und eines breiten Unterstützungsangebotes ist nach jüngsten Studien weiterhin etwa jede fünfte Frau in Österreich von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Es bleibt also noch viel zu tun und die Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ hat hierzu konkrete und umfassende Beiträge geleistet“, so Bundesministerin Gabriele Heinisch Hosek.

      „Gewalt an Frauen und Kindern ist in Österreich noch immer ein enormes Problem, das in allen gesellschaftlichen Schichten zu finden ist. Neben wirksamen Gesetzen und spezifischen Hilfseinrichtungen braucht es vor allem das Bewusstsein der Bevölkerung für einen klaren Standpunkt gegen Gewalt. Mit der Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ haben wir einen weiteren Schritt in diese Richtung machen können. Viele Organisationen, Einrichtungen und Einzelpersonen haben sich engagiert. Und viele Personen, die bisher noch wenig über das Thema oder über Hilfseinrichtungen wussten, konnten erreicht werden. Es ist wichtig, dass das Thema in der Gesellschaft aufgegriffen wird, nur so kann mehr Bewusstsein geschaffen werden. Und die Bereitschaft und das Interesse in der Gesellschaft sind da, das haben wir in den letzten zwei Jahren ganz klar gesehen. All diesen Personen, die die GewaltFREI LEBEN-Kampagne mitgetragen haben, möchte ich danken! Und ich möchte an die Politik appellieren, dass derartige Kampagnen in Zukunft wiederholt werden. Damit Gewalt an Frauen und Kindern endlich ein Ende hat“, sagte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) und des Vereins WAVE (Women Against Violence Europe), Koordinatorin der Kampagne „GewaltFREI LEBEN“.

      Um die erreichten Meilensteine der Kampagne "GewaltFREI LEBEN" gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern und Interessierten zu reflektieren, findet am 25.11.2015 die Veranstaltung „GewaltFREI LEBEN – Gewalt an Frauen und Kindern verhindern“ im Bundesministerium für Bildung und Frauen statt. Die Veranstaltung ist gleichzeitig der Auftakt der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ sowie der interdisziplinären Ringvorlesung „Eine von fünf“, die heuer bereits zum sechsten Mal unter der Lehrveranstaltungsleitung voAo.Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Berzlanovich in Kooperation mit dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) am Department für Gerichtsmedizin der Medizinischen Universität Wien abgehalten wird. 2015 ist sie der Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ gewidmet und Interessierte können von 26. November bis 14. Dezember 2015 einen vertieften Einblick in die verschiedenen Projekte gewinnen.   (Programm von "Eine von fünf": PDF)

      Die Pressemappe können Sie hier als ZIP-Datei downloaden: Pressemappe

      Das Pressefoto können Sie hier als JPEG downloaden: Pressefoto


      Rückfragehinweis:
      Maria Rösslhumer und Silvia Samhaber (Verein AÖF)
      Telefon: 0664 793 07 89 // 01 544 08 20
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. // Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
      www.gewaltfreileben.at

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